Schüler der Klasse 8 blicken auf den Austausch mit Blénod zurück

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In den zehn Tagen in Frankreich hatten wir alle viele neue Eindrücke zu verarbeiten. Von überall prasseln französische Wörter auf einen ein, man trifft viele neue Leute und ist in einer komplett anderen Umgebung.
Wir haben Einblicke ins Alltagsleben typischer französischer Familien bekommen, das sich schon etwas von unserem unterscheidet. Bei der Offenheit und Gastfreundschaft, die uns von allen Seiten entgegengebracht wurde, konnte kein Heimweh aufkommen, sondern es floss bei der Abreise so manche Träne. Schon die herzliche Begrüßung mit Küsschen, die „Bises“, die ausgetauscht werden, egal ob man sich kennt oder nicht, bewirkt ein Gefühl des Willkommenseins.
Anders sind auch die Essensgewohnheiten. Die Hauptmahlzeit wird viel später eingenommen und es gibt immer Baguette, Käse und vor allem Nachtisch. Eine Schulkantine bietet mittags warme Mahlzeiten an, aber unsere Austauschpartner lieben „Mc Do“, eine Leidenschaft, die nationale Grenzen überwindet. Glücklicherweise gibt es eine Niederlassung am Ort.
In der Schule konnten wir ebenfalls viele Unterschiede entdecken. Das Gebäude ist eingezäunt, die Flure und Pausenbereiche werden von sogenannten „surveillantes“ überwacht. Es gibt sogar feste Toilettenzeiten. In Frankreich haben nicht die Schüler ein festes Klassenzimmer, sondern die Lehrer, die dieses je nach eigenem Fach individuell gestalten können und welches meist hervorragend ausgestattet ist. So hat z.B. die Deutschlehrerin ihren Raum mit Papierbrezeln dekoriert.
Neben dem Alltagsleben, in das wir hineinschnuppern durften, wurde uns ein buntes Programm geboten. So durften wir die mittelalterliche Stadt Nancy kennenlernen, das beeindruckende Schlachtfeld von Verdun besichtigen, uns in verschiedenen „Outdoor“-Aktivitäten, wie z.B. Bogenschießen, im deutsch-französischen Wettkampf messen, französische Mode shoppen und einen romantischen Abschieds-Abend auf der Burgruine bei Lagerfeuer verbringen, an welchem  die meisten sehr wehmütig auf die wunderbare Zeit in Blénod zurückschauten.
Die Reise nach Frankreich hat uns insgesamt alle geprägt. Wir konnten unser Sprachbewusstsein stärken und die Angst vor den Fehlern ein Stück weit verlieren. Zehn Tage in einem fremden Land und in einer anderen Familie ohne die Unterstützung der eigenen Eltern haben uns viel reifer und selbstsicherer werden lassen. Wir haben Freunde fürs Leben gefunden, aber auch unter uns Deutschen haben sich Beziehungen neu gebildet und vertieft.
Alles in allem kann man sagen, dass der Austausch uns nicht nur schulisch, sondern auch menschlich weitergebracht hat. Er war eine spannende, neue Erfahrung, über die wir alle glücklich sind, sie gemacht zu haben. Und weitere Besuche auf beiden Seiten sind schon fest eingeplant.