rudolf_allgeier_verabschiedung_webIn 34 Dienstjahren hat er wie wenige das Schulleben am Schwarzwald-Gymnasium mitgeprägt. In einer Feierstunde verabschiedete nun das SGT Oberstudienrat Rudolf Allgeier in den wohlverdienten Ruhestand. Bei der Feier dieses Abschieds waren auch Bürgermeister-Stellvertreter Friedhelm Weber sowie die Ortsvorsteher Heinz Hettich aus Nußbach und Reinhard Storz aus Gremmelsbach sowie eine ganze Reihe ehemaliger Lehrer anwesend. Schulleiter Gerhard Dessecker ließ Allgeiers Dienstjahre Revue passieren. Als der 1978 seine Stelle in Triberg antrat, wurden junge Lehrer noch „visitiert“. Über die unterrichtlichen Aktivitäten des jungen Sportpädagogen ist im Protokoll des Unterrichtsbesuchs vermerkt, dass die in dieser Sportstunde demonstrierte Übungsfolge angesichts des damals bescheidenen Gymnastikraums „ein Optimum“ darstellte. Schon diese Bemerkungen aus der Personalakte – so Dessecker in seiner Verabschiedungsansprache weiter – lassen darauf schließen, was den Lehrer Rudolf Allgeier ausmachte: die Gabe, den Unterricht kreativ und mit viel Einfallsreichtum zu gestalten. Davon profitierten unzählige Schüler im Sport- und Englischunterricht. Allgeier brachte sich zusätzlich mit viel Engagement beispielsweise für Studienfahren nach England, in die USA und für den von ihm initiierten Schüleraustausch mit Tribergs Partnerstadt Fréjus ein. Ebenso organisierte er „Jugend trainiert für Olympia“ als Kreisbeauftragter. Unvergessen werden die teilweise spektakulären Aufführungen der Theater-AG unter seiner Regie bleiben. Neben all diesen schulischen Belangen war Allgeier auch für die Kommunalpolitik und das Vereinsleben seiner Heimatstadt aktiv und konnte dadurch auch für seine Schule viel Positives erreichen. Das Ende seiner Dienstjahre am SGT wurde mit der offiziellen Urkunde des Landes dokumentiert. Doch damit ist kein endgültiger Abschied verbunden. Weil er sein letztes Theater-Projekt aus gesundheitlichen Gründen nicht auf die Bühne bringen konnte, hatte Rudolf Allgeier angeboten, die Aufführung aus dem Ruhestand heraus nachzuholen. Dies brachte ihm seitens der Schulleitung die Ernennung zum „Leiter der Theater-AG ehrenhalber und auf Lebenszeit“ ein. Dass die üblichen sprachlichen Bilder bei der Verabschiedung langjähriger Kollegen nicht auf Rudolf Allgeier zutreffen, hob im Namen des Kollegiums Christiane Fecker-Braun hervor. Denn seine Flexibilität und Kreativität ließen es nicht zu, ihn als „Urgestein“ , „Fels“ oder „Säule“ zu bezeichnen. Wie die Schulleitung und die Kollegen der Fachschaften wünschte Fecker-Braun dem „Neu-Pensionär“ viel Freude für den nun beginnenden Lebensabschnitt. Das gesamte Kollegium sang dem Rolling-Stones-Fan als Abschiedsständchen den Stones-Klassiker „Time Is On My Side“. Im Namen der Ruheständler sprach Horst Weiß eine perfekt gereimte Laudatio und hieß Allgeier im „Club“ der SGT-Lehrer a.D. willkommen. Die zahlreichen ehrenden Worte hatten wohl einen Sinneswandel bewirkt: Die eigentlich von Rudolf Allgeier nach eigenem Bekunden beabsichtigte „Generalabrechnung“ mit dem Schwarzwald-Gymnasium blieb aus. Stattdessen bedankte er sich für die vielen guten Wünsche und griff zu seiner legendären Gitarre. Weil gemeinsames Singen auf Englisch für seine Mittelstufenschüler immer ein reizvoller Stundenabschluss gewesen war, wollte er seine Methode jetzt auch am gesamten Kollegium testen. Wie man hören konnte, gelang dies durchaus mit Erfolg.